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Außenminister Maas zum Kabinettsbeschluss über die langfristige Förderung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem von 2022 bis 2031 am 8. April 2020

Zum Beschluss des Kabinetts, das Abkommen mit der Regierung des Staates Israels über die Förderung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem für die Jahre 2022 bis 2031 fortzuführen, sagte Außenminister Maas heute (08.04.):

Seit mehr als 10 Jahren arbeiten wir intensiv in allen Facetten der Erinnerungsarbeit mit Yad Vashem zusammen. Das ist für uns Deutsche nicht nur eine besondere Verantwortung sondern auch Ausdruck der besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Ich freue mich daher, dass wir heute beschlossen haben, die unersetzliche Arbeit von Yad Vashem, insbesondere in der Archivarbeit und der Digitalisierung, weitere zehn Jahre mit einer Million Euro pro Jahr zu fördern.

Jede Geschichte, jeder Name, die wir vor dem Vergessen bewahren, macht uns zu Zeugen. Zeugen für das, was war. Und für das, was nie wieder sein darf. So sichert die Erinnerung unsere Zukunft.

Es ist leider eine traurige Gewissheit, dass Zeitzeugen bald nicht mehr persönlich von den Schrecken der Shoah berichten können. Gleichzeitig sind antisemitischer Hass und Gewalt wieder auf dem Vormarsch. Die Existenz von dynamischen Begegnungs- und Gedenkstätten sowie der Fortentwicklung der Erinnerungsarbeit für die Gegenwart und Zukunft sind daher von großer Bedeutung. Auf beiden Feldern ist Yad Vashem Vorreiter und Vorbild. Ich halte es daher nicht nur für richtig sondern auch für uns selbst, für unsere Gesellschaft hier in Deutschland, für enorm wichtig, dass wir Yad Vashem bei der Erfüllung dieser wichtigen Aufgaben weiterhin unterstützen.

Hintergrund

Seit 2012 besteht eine völkerrechtlich vereinbarte finanzielle Unterstützung Deutschlands für Yad Vashem in Höhe von 1 Million Euro jährlich. Dazu wurde am 1. Februar 2012 ein Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Staates Israel geschlossen. Das Abkommen läuft aktuell bis Ende 2021. Die Bundesregierung plant, die bestehende Vereinbarung über das Jahr 2021 hinaus für weitere zehn Jahre (2022 bis 2031) fortzuführen. Das Kabinett beschloss daher am 8. April, eine entsprechende vertragliche Nachfolgevereinbarung mit der israelischen Regierung zu unterschreiben.

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