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Kanzleramtschef will Staatsakt für Corona-Opfer

Kreuz in einem Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Kreuz in einem Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts) – Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat seine Forderung nach einem Staatsakt für die Corona-Opfer in Deutschland bekräftigt und dazu aufgerufen, die Corona-Toten nicht zu vergessen. Ein Staatsakt wäre „ein gutes Zeichen am Ende der Pandemie, wenn ein sicherer Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte Braun der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Kanzleramtsminister mahnte Sensibilität gegenüber den bisherigen Opfern und ihren Angehörigen in der Pandemie an.

„Wenn wir darüber sprechen, dass wir gut durch die Krise gekommen sind, dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch in Deutschland schon fast 10.000 Corona-Tote haben. Es gibt Menschen, die trauern um ihre Familienangehörigen und Freunde.“ Diese Menschen fehlten ihnen. Das dürfe man, wenn man über Fallzahlen und wirtschaftliche Kennzahlen spreche, nicht vergessen, sagte Braun. „Gut durch die Krise zu kommen heißt leider nicht, unbeschadet durch die Krise zu kommen“, so der CDU-Politiker weiter. Rückenwind für seinen Vorschlag, auch in Deutschland einen Staatsakt abzuhalten, kommt von Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Ich finde die Idee grundsätzlich sehr sympathisch“, sagte Laumann der NOZ. Auch der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) kann sich einen Staatsakt für die Corona-Opfer am Ende der Pandemie „durchaus vorstellen“. Bei all den Anstrengungen, die Pandemie zu bekämpfen, sei die Trauer an mancher Stelle auf der Strecke geblieben. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sich viele Angehörige von geliebten Menschen nicht verabschieden konnten, damit sich das Virus nicht ausbreitet. Ein Staatsakt, bei dem wir alle noch mal innehalten und gemeinsam derer gedenken, die an dem Virus gestorben sind, würde unserem gesellschaftlichen Zusammenhalt guttun“, sagte Garg der NOZ. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) äußerte sich dagegen skeptisch. Ihn überzeuge die Idee eines Staatsaktes „nicht vollständig“, sagte er der Zeitung. „Auch viele andere Menschen sterben jedes Jahr an Krankheiten oder erleiden tödliche Unfälle. Auch hier gibt es sehr großes menschliches Leid. Mit fiele es schwer zu rechtfertigen, dass es für diese Menschen und ihr Schicksal keinen Staatsakt gibt.“

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