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Frauen suchen häufiger Schutz vor häuslicher Gewalt

Demonstrantin gegen Gewalt an Frauen,
Foto: Demonstrantin gegen Gewalt an Frauen,

Düsseldorf (dts) – Seit Beginn der Corona-Lockerungen suchen in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Frauen Schutz vor häuslicher Gewalt. „Mit der zunehmenden Rücknahme von Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat die Anzahl derer, die beispielsweise die Frauennotrufe und/oder die Frauenberatungsstellen in Anspruch nehmen beziehungsweise Hilfe in einem Frauenhaus suchen, wieder zugenommen“, heißt es in der Antwort von NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion, über welche die „Rheinische Post“ berichtet. Demnach sank die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt noch im Juni 2020 landesweit tatsächlich um fast ein Drittel gegenüber dem Vorjahresmonat von 3.688 auf 2.638. Die SPD-Fraktion sieht sich in ihrer Einschätzung der Lage bestätigt: „Der strikte Verweis auf die polizeilichen Erhebungen der Fälle von häuslicher Gewalt zeichnet ein absolutes Zerrbild. Wir haben immer wieder auf die Aussagen von Expertinnen und der Frauenhäuser verwiesen, wonach es in solchen Krisensituationen erfahrungsgemäß zu einem Anstieg der Fälle kommt“, sagte die frauenpolitische Sprecherin der SPD, Anja Butschkau.

Dieses Eingeständnis müsse bei Scharrenbach jetzt auch ein Einlenken nach sich ziehen: „Die Frauenhäuser brauchen dringend Unterstützung bei den Personalkosten.“ Die 1,5 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm würden da nicht weiterhelfen, weil diese ausschließlich für Sachkosten aufgewendet werden können. Zudem müsse die Ministerin dringend tätig werden und den betroffenen Frauen kostenlose Tests vor Ort ermöglichen.

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