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IG-Metall: 3G am Arbeitsplatz auf Dauer unumgänglich

Foto: Stahlproduktion,

Berlin (dts) – IG-Metall-Chef Jörg Hofmann geht davon aus, dass auch am Arbeitsplatz demnächst 3G gelten wird. „Wenn im öffentlichen Bereich 3G oder 2G zur Norm wird, werden wir auf Dauer auch am Arbeitsplatz an einer 3G-Regelung nicht vorbeikommen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). Eine Beschränkung des Zugangs für Geimpfte oder Genesene und eine damit einhergehende Abfrage des Impfstatus durch den Arbeitgeber lehnte er indes ab.

„Es ist das Recht jedes Arbeitnehmers, seinen Impfstatus nicht bekannt geben zu wollen“, so Hofmann. Dass Beschäftigte stattdessen einen Corona-Test vorweisen, ist dem IG-Metall-Chef zufolge jedoch zumutbar, die Kosten dafür sieht er beim Arbeitgeber. „So läuft es vielerorts in der Praxis auch“, sagte Hofmann. Er sagte jedoch auch: „Es muss klar sein: Wer sich impfen lässt, trägt dazu bei, dass wir schneller zur Normalität zurückfinden.“ Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dringt verpflichtend auf 3G am Arbeitsplatz in ganz Deutschland. Das sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Und die Arbeitgeber müssen das Recht haben, zu fragen, ob die Angestellten geimpft sind oder einen Test gemacht haben.“ Söder stellte einen Forderungskatalog für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz vor. Darin plädiert er auch dafür, die Corona-Schnelltests „in größerem Umfang wieder kostenlos“ anzubieten. „Wir stellen leider fest, dass die Einführung der Kostenpflicht die Impfbereitschaft kaum erhöht hat“, sagte der CSU-Chef. „Auch Geimpfte müssen wieder die Möglichkeit haben, sich ohne finanziellen Aufwand testen zu lassen.“ Der Ministerpräsident forderte eine Ausweitung der Booster-Impfungen auf die Gesamtbevölkerung und erhöhte den Druck auf die Ständige Impfkommission. „Eine Auffrischung muss für jeden möglich sein, der sie braucht und will“, sagte er. „Es würde helfen, wenn sich die Ständige Impfkommission zu einer allgemeinen Booster-Empfehlung durchringt.“ Bei der Drittimpfung liege die Priorität bei den Hausärzten. „Impfzentren sollen trotzdem eine wichtige Rolle spielen und könnten reaktiviert werden.“ Außerdem sprach sich Söder für eine bundesweite Corona-Ampel aus. „Wo wir Hotspots haben und eine Überlastung des Gesundheitssystems droht, ist deutlich mehr 2G als bislang nötig“, sagte er. Darüber hinaus forderte der Regierungschef den Bund dazu auf, „massiv Mittel für einen Finanzausgleich bei den Krankenhäusern bereitstellen“. Außerdem müsse das Pflegesystem grundlegend reformiert werden. „Um den Mangel an Pflegekräften zu lindern, braucht es endlich eine angemessene Bezahlung.“ Auf die Nachfrage, ob eine Impfpflicht für Pflegekräfte geboten sei, entgegnete Söder: „Ich würde den Ethikrat bitten, sich mit der Frage einer Impfpflicht noch einmal grundlegend zu beschäftigen.“ Er hoffe sehr, dass es zügig eine Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Lage geben werde, betonte Söder. „Die Situation in den Krankenhäusern ist schwierig, und 90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind nicht geimpft. Darauf müssen wir reagieren. Wir brauchen dringend eine klare Linie für die nächsten Monate.“

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