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Iran weiht neues Ölterminal ein

Am vergangenen Donnerstag weihte der Iran sein neues Gas- und Ölterminal in der Hafenstadt Jask, im Süden des Landes, gegenüber dem Nachbarstaat Oman, ein. Durch die Abfertigung des Öls in diesem Hafen können die Öltanker die enge Strasse von Hormuz umgehen, in welcher es in der Vergangenheit immer wieder Angriffe auf Öltanker verschiedener Nationen gab. Der Iran möchte diese Meerenge kontrollieren, durch welche auch Frachtschiffe aus dem Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten arabischen Emiraten fahren. Dadurch, dass der Iran nun nicht mehr auf die Durchfahrt angewiesen ist, kann er die Meerenge komplett blockieren, ohne sich selber zu schaden. In einem zukünftigen Konflikt könnte der Iran die Straße von Hormuz zum Beispiel verminen oder durch versenkte Schiffe blockieren. 

Rund 20 % des globalen Ölhandels geht durch diese Meerenge. Die Spannungen des vergangenen Jahres, vor allem Angriffe auf Öltanker, ließen die Preise auf dem Weltmarkt immer wieder in die Höhe schnellen, bevor die Corona-Pandemie den Markt zusammenbrechen ließ.

Der Iran ist der viertgrößte Rohölproduzent innerhalb der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC). Er hat eine 1.000 Kilometer lange Pipeline von Goreh in der südwestlichen Provinz Bushehr nach Jask zu transportieren. Das andere Hauptterminal befindet sich im Golfhafen von Kharg, der über die Meerenge erreicht wird.

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran begann nach der iranischen Revolution von 1979, in welcher sich der Iran vom Westen abwendete. In den vergangenen Jahren fand der Konflikt seinen Höhepunkt im einseitigen Ausstieg der USA aus dem Iran-Atomabkommen und dem Abschuss einer US-Drohne über der Straße von Hormuz.

Teheran führt seit April in Wien Gespräche mit den anderen Vertragsparteien des Atom-Abkommens – Großbritannien, China, Frankreich, Deutschland und Russland – und Trumps Nachfolger Joe Biden hat signalisiert, dass er bereit ist, zu dem Abkommen zurückzukehren.

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