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Forsa: Wahlergebnis oft schon zu Beginn des Jahres erkennbar

Foto: Stimmzettel für Bundestagswahl am 24.09.2017,

Berlin (dts) – Die Ergebnisse der vergangenen sechs Bundestagswahlen haben sich nicht erheblich vom jeweiligen Stimmungsbild zu Beginn des Wahljahres unterschieden. Dies geht aus einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ hervor. „Bei den letzten sechs Bundestagswahlen waren die Konturen des jeweiligen Wahlergebnisses schon zu Beginn des Jahres erkennbar“, schreibt Forsa-Chef Manfred Güllner in einem Beitrag für das RND. „So zeichnete sich das Ende der Kanzlerschaft von Helmut Kohl schon im Januar 1998 ab. 2002 kamen Union und SPD in den Umfragen im Januar auf jeweils 38 Prozent – was exakt dem Wahlergebnis von jeweils 38,5 Prozent für beide Parteien entsprach.“ 2005 habe die Union im Januar mit 38 zu 35 Prozent vor der SPD gelegen – das Ergebnis fiel dann zwar mit 35,2 zu 34,2 Prozent etwas knapper aus, habe aber dazu gereicht, dass Merkel Schröder als Kanzler ablösen konnte.

„Und bei den letzten drei Wahlen 2009, 2013 und 2017 lag die Union wie beim Wahlergebnis schon zum Jahresbeginn klar vor der SPD“, so Güllner weiter. 2009 habe ihr Vorsprung im Januar 11 Prozentpunkte betragen – bei der Wahl seien es 10,8 Prozentpunkte gewesen. 2013 betrug der Vorsprung im Januar 17 Prozentpunkte – bei der Wahl waren es 15,8 Prozentpunkte. Der Forsa-Chef erläutert: „Und 2017 lag die Union im Januar 17 Prozentpunkte vor der SPD. Bei der Wahl war der Vorsprung mit 12,4 Prozentpunkten etwas weniger ausgeprägt, weil die Union mit 32,9 Prozent 4,1 Prozentpunkte unter ihrem Umfragewert vom Januar lag.“ Zum Wahljahr 2021 analysiert Güllner: „Der Anfang 2021 in den Umfragen ermittelte Vorsprung der Union vor der SPD von 22 Prozentpunkten kann angesichts des Vertrauensvakuums, das Angela Merkel hinterlässt, auch 2021 bis zur Wahl zurückgehen.“ Doch ob die SPD davon profitieren werde, sei mehr als fraglich; „denn abgesehen von der 1998er Wahl, bei der die SPD um fünf Prozentpunkte unter ihrem Umfragewert vom Januar lag, lag das SPD-Wahlergebnis bei allen Wahlen maximal um 0,7 Prozentpunkte über dem im Januar ermittelten Wert“. Um das von ihr selbst angestrebte Wahlziel von 25 oder sogar 30 Prozent zu erreichen, müsse sich das Erscheinungsbild der deutschen Sozialdemokratie in den Monaten bis zur Wahl also deutlich verbessern.

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