CoronaVerwaltung

Spahn schuldet Geld für Masken

Polizei mit Mundschutz,
Foto: Polizei mit Mundschutz,

Sechs Wochen nach dem Ende einer spektakulären Aufkaufaktion von Schutzausrüstung für Ärzte und Pfleger durch das Gesundheitsministerium von Jens Spahn ist ein Großteil der Lieferungen vom Bund noch nicht bezahlt worden. Zur gleichen Zeit hatte der berliner Innenminister behauptet, die Masken für Berlin seien in die USA entführt worden. Sie kamen dann doch an.

In einem Open-House-Verfahren waren unter anderem fast 200 Millionen FFP2-Masken für fast 900 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer gekauft worden. Laut Auskunft des Ministeriums stehen noch mehr als 50% der Zahlungen aus.

In den Verträgen, die das Ministerium mit den 738 Lieferanten geschlossen hatte, war allerdings vereinbart, dass der Kaufpreis „binnen einer Woche“ nach der Lieferung und korrekter Rechnungstellung vollständig zu bezahlen sei. Bei Mängeln behalte der Bund sich vor, das Geld zurückzufordern, heißt es dort. Inzwischen fühlt sich Spahn daran wohl nicht mehr gebunden. „Angesichts der bei fast allen Lieferungen bestehenden Fehlerquote würde bei einer vollständigen Zahlung für den Bund ein zu hohes Ausfallrisiko bestehen„, teilte das Ministerium auf „Spiegel“-Anfrage mit. Stattdessen habe man Lieferanten nun angeboten, zunächst die Hälfte der Summe als Abschlag zu zahlen, bis die Ware geprüft sei. Etliche Händler haben Spahns Ministerium in den vergangenen Tagen Mahnbescheide und Klagedrohungen geschickt. Einige stecken durch die Verzögerungen bereits in Finanznot.

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