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Städtetagspräsident sieht Ausreisesperren skeptisch

Burkhard Jung, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Burkhard Jung, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts) – Der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung (SPD), hat sich skeptisch über Ausreisesperren zur Eindämmung lokaler Corona-Ausbrüche geäußert. Zwar seien Regeln sinnvoll, um einen Ausbruch an der Quelle eindämmen, sagte der Leipziger Oberbürgermeister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). „Ob Ausreisesperren dazugehören, wenn nichts anderes hilft, müssen wir diskutieren. Die Hürden dafür sind hoch.“

Ausreiseverbote müssten zeitlich eng begrenzt werden, forderte er. „Und vor Ort muss umfassend getestet werden, damit solche Ausreisesperren schnellstmöglich wieder aufgehoben werden könnten.“ Lokale Lockdowns müssten in jedem Fall zwischen den Ländern und ihren Kommunen eng abgesprochen werden, so Jung. „Dabei müssen die Grenzen nach dem Maßstab: so eng wie möglich, so weit wie nötig, gezogen werden.“ Das brauche nicht gleich für den ganzen Kreis zu gelten. Dafür seien die Unterschiede in Deutschland viel zu groß. Der Städtetagspräsident warb zugleich dafür, Mitgefühl mit Menschen in einem Corona-Hotspot zu zeigen. „Ein lokaler Lockdown trifft viele Menschen hart und macht ihnen einen Strich durch Planungen“, sagte Jung. Umso wichtiger sei es, diese Mitbürger nicht zusätzlich auszugrenzen. „Was sie dann brauchen, sind Zeichen der Solidarität und Empathie“, sagte der SPD-Politiker.

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