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Türkische Armee erklärt Anti-PKK Operation für beendet

Türkei – Das türkische Verteidigungsministerium teilt mit, dass die Operation „Claw-Tiger“ gegen PKK-Stellungen in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak „erfolgreich abgeschlossen“ worden sei. Die kurdische Regionalregierung in Erbil wandte sich mehrfach an beide Parteien und teilte sowohl der PKK, als auch der türkischen Armee mit, dass diese ihren Konflikt nicht auf dem Gebiet der Autonomen Region Kurdistan austragen sollen. Die Armee der kurdischen Regionalregierung (Peschmerga) hat mit dem Konflikt nichts zu tun und möchte auch nicht Teil dieses Konfliktes werden.

Unsere Aktivitäten, die am 16. Juni 2020 in Haftanin, Nordirak, gestartet wurde, haben wir erfolgreich abgeschlossen. Unsere Kommandos drangen in alle Unterkünfte, Bunker und Höhlen in dem Gebiet ein und zerstörten die Verstecke der Terroristen,“ erklärte das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter. Die PKK-Kämpfer gelten für sie als Terroristen. 

Treffen zwischen Erdogan und Barzani

Im Rahmen der Operation sollen 320 PKK-Kämpfer durch türkische Soldaten, sowie bei Angriffen durch Drohnen und Kampfjets getötet worden sein. Die Bergregion Haftanin liegt in der Nähe der Stadt Zakho, in welcher der türkisch-kurdische Grenzübergang liegt. 

Das türkische Verteidigungsministeriums teilte all dies mit, nachdem der Präsident der Autonomen Region Kurdistan, Nechirvan Barzani, Ankara besucht hatte. Dort traf er den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlut Cavusoglu. Es wurde mitgeteilt, dass bei diesem Treffen „auch der gemeinsamen Kampf gegen die PKK“ besprochen wurde. 

Die PKK teilte ihrerseits mit, dass die Zahl der getöteten PKK Kämpfer übertrieben seie, dafür aber die Zahl der getöteten türkischen Soldaten verschwiegen würde. Darüberhinaus teilte die PKK mit, zwei Kampfhubschrauber der türkischen Armee abgeschossen zu haben.

Erhebliche Schäden und Evakuierungen durch Kampfhandlungen

Die PKK beschuldigte die Türkei, kurdisches Gebiet besetzen zu wollen. Die Türkei hat ihrerseits die PKK jahrzehntelang in ihrem Hauptquartier in der Autonomen Region Kurdistan verfolgt. Dieses Jahr verlagerten sich die Kämpfe dort immer mehr in Richtung der dichter besiedelten Gebiete. Es wurden mehrere unbeteiligte Zivilisten getötet und dutzende Dörfer evakuiert. 

Zwei Bundespolizisten und ein hochrangiger PKK-Kommandeur wurden ebenfalls bei einem Vermittlungstreffen durch einen türkischen Drohnenangriff getötet.

Ein neuer Bericht des kurdischen Regionalparlaments katalogisiert die umfangreichen Schäden, die die türkische Armee und, in geringerem Maße, die iranische Armee bei ihren Angriffen auf die Autonome Region Kurdistan seit 1992 angerichtet haben. Bis zu 500 Dörfer wurden Angegriffen oder zur Sicherheit evakuiert. 

Sowohl die Regionalregierung in Erbil als auch Zentralregierung in Bagdad haben die türkische Regierung wiederholt aufgefordert, die Angriffe einzustellen, und haben die PKK aufgefordert, die Autonome Region Kurdistan und das irakische Territorium nicht als Rückzugsort zu nutzen. 

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