Die USA haben angekündigt, ihren derzeitigen Einsatz im Irak im kommenden Jahr zu beenden. Sie betonten jedoch, dass sie sich bis Ende 2026 nicht komplett zurückziehen werden. Der Anti-ISIS-Einsatz soll fortgesetzt werden. Vor allem von ihren Stützpunkten in Kurdistan-Irak aus.
Der Plan: Zwei Stufen bis 2026
Die USA und der Irak haben sich auf einen zweistufigen Übergangsplan für die Operationen im Irak geeinigt. Noch in diesem Monat wird die Combined Joint Task Force Inherent Resolve beendet und die US-Truppen werden von bestimmten Stützpunkten abgezogen. Der Kampf gegen den IS wird vom kurdischen Erbil aus bis mindestens 2026 fortgesetzt.
„ISIS ist am Boden, aber noch nicht besiegt“, sagte ein US-Offizieller. Wir (Berlin Story News) sind weiterhin regelmäßig in der Region und erleben jeden Monat mehrere Einsätze gegen die Terroristen. Das Training der kurdischen und irakischen Soldaten findet weiterhin täglich statt, damit sie ab 2026 die Aufgaben eigenständig und ohne Hilfe der Amerikaner übernehmen können.
Seit 21 Jahren im Irak
Am 20. März 2003 marschierten die USA in den Irak ein, um Saddam Hussein zu stürzen. Dies gelang und brachte den Opfern ein relativ sicheres und freies Leben. Kurden wurden seitdem nicht mehr vergast oder lebendig begraben. Im Dezember 2011 zogen die letzten US-Truppen ab. Doch die korrupte irakische Regierung regierte das Land nicht, sondern kümmerte sich vor allem darum, Geld in die eigenen Taschen umzuleiten. Sicherheit und Einheit im Land waren zweitrangig. Diese Situation bot der irakischen al-Qaida die Möglichkeit, sich zum „Islamischen Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) zu entwickeln. Keine drei Jahre nach dem Abzug der Amerikaner versank der Irak erneut in Gewalt und Chaos. Diesmal witterte der Iran die Chance, seine Position im Land zu stärken. Er bildete schiitische Milizen aus und rüstete sie aus, die dann unter iranischer Führung gegen den IS kämpften.
In Kurdistan-Irak kämpfte die kurdische Armee, die Peschmerga, mit Unterstützung der US-geführten Koalition gegen den IS. Dasselbe tat die verbliebene irakische Armee im Zentralirak.
Unterstützt durch tausende Luftangriffe gelang es der US-geführten Koalition erst unter Barack Obama, dann unter Donald Trump, einen Großteil des ISIS-Gebiets zurückzuerobern. Die ISIS-Führung wurde getötet und die terroristische Bedrohung für den Westen wurde deutlich verringert.
Einige amerikanische und internationale Partnertruppen sind jedoch seither im Land geblieben, um sicherzustellen, dass die terroristische Bedrohung durch weitere Operationen nicht wieder auflebt.