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Video: Elena Ivanova über den Ukraine Krieg

Elena Ivanova (55) arbeitete als Architektin in Köln, plante Reitzentren für Pferde und meldete sich 2014 freiwillig als Fotografin zum Militärdienst. Später kam sie zum Nationalen Militärhistorischen Museum in Kiew. Die volle Invasion im Jahr 2022 sieht sie als Fortsetzung des bisherigen Kriegs, nur in einem anderen Format. Man habe damit rechnen können, dass Russland die Ukraine überfällt, so wie es Tschetschenien und Georgien überfallen habe. Seit 30 Jahren kämpfen wir für unsere Unabhängigkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden immer wieder Länder angegriffen, doch die Welt hat nicht verstanden, was da vor sich geht.

Unser Museum in Donezk liegt im jetzt von den Russen besetzten Gebiet, weshalb wir uns in Kramatorsk befinden. Diese Stadt, ein Verkehrsknotenpunkt mit großem Bahnhof, liegt ebenfalls im Oblast Donezk. Von dort aus wollten sich die Menschen aus dem Osten der Ukraine evakuieren. Auf dem Bahnhofsvorplatz befanden sich tausend Menschen, in der Nähe eher viertausend.

Am Morgen des 8. April 2022 schossen die Russen absichtlich mit Streumunition, die in der Luft explodiert. 57 Menschen starben, 131 oder mehr wurden verletzt. Das waren alles Zivilisten. Sie wurden getötet, weil sie Ukrainer waren.

Auf Bitte des Stadtrats habe ich ein Denkmal entworfen, das an diese zivilen Opfer der Russen erinnert.. Roman Schwarzmann, der zum Holocaust-Gedenktag Anfang dieses Jahres im Deutschen Bundestag gesprochen hat, sagte: „Damals wollten sie uns töten, weil wir Juden waren, heute wollen sie uns töten, weil wir Ukrainer sind.”

Nach der deutschen Besatzung kam die sowjetische Besatzung. Die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) kämpfte zuerst gegen die Wehrmacht und dann gegen die Sowjets – als einzige Armee in Europa gegen beide. 

Sie töten uns wie in Bucha, nur weil wir Ukrainer sind. Wir danken Deutschland, dass es ein Land unterstützt, das nicht kapitulieren will und nicht kapitulieren kann. Wir können nicht kapitulieren!