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Video: Interview mit Mekola Bondar

Mekola Bondar im Gespräch im Donbas:
Als ich 14 oder 15 Jahre alt war, hatte ich zum ersten Mal Ärger mit den Russen in der Ukraine. Meine
Eltern mussten das ausbaden. Die Russen wollten uns unsere Sprache nehmen und uns als
Sowjetmenschen assimilieren. Ein amerikanischer Präsident hat die Moskowiter einmal als „Imperium
des Bösen“ bezeichnet.

Wir setzen große Hoffnungen in die Unterstützung, die wir jetzt erhalten. Unsere Vorfahren hatten sie nicht. Europa versteht, dass die Horde wiederkommen kann. 2004 und 2005 gab es Widerstand, als Janukowitsch versuchte, uns zurück ins Sowjetimperium zu führen. Maidan: die Gesellschaft
versammelte sich 2013, weil das Volk die große Bedrohung gespürt hat. Man kann sie nicht
zusammenrufen. Wir zahlen jeden Tag einen hohen Tribut und schützen damit nicht nur uns selbst,
sondern auch Europa vor diesem schrecklichen Imperium.

Heute vor drei Jahren bin ich wenige Kilometer von hier schwer verletzt worden. Wir waren heute zusammen bei der Ehrung der Kameraden, die ihr Leben in diesem Kampf verloren haben, die ihr Leben für die Unabhängigkeit der Ukraine gegeben haben. Wir befinden uns jetzt mit ihnen auf einem von uns befreite Gebiet. Die Russen hatten es bis 2022 besetzt. Am 11. Mai 2022, genau heute vor drei Jahren, versuchten die Moskowiter erneut durchzubrechen. Viele meiner Kameraden sind gefallen. Es ist uns gelungen, den Feind zurückzuwerfen. Alles ist hier mit Blut übergossen.
So wie die Berliner Mauer gefallen ist, so wird auch Moskau fallen. Ein Gespräch mit diesen Besatzern dauert so lang wie eine Maschinengewehrsalve. Ich habe Kriegserfahrungen aus zwei Kriegen in Georgien, aus Tschetschenien und aus Transnistrien. Ich habe gesehen, wie sich die Moskowiter das verhalten. Wir sehen heute keine Perspektive in Verhandlungen mit Kriminellen. Es gibt keine Perspektive außer dem Krieg.

Nach uns wird es Polen sein, dann Berlin. Sie schreiben auf ihre Züge: nach Berlin! Sie schreiben auf ihre Autos: nach Berlin, auf ihre Panzern: nach Berlin. Können sie solch eine Schlacht wiederholen? Nein, nicht ohne die Ukrainer. Es gab vier ukrainische Fronten, also Armeen. Wenn wir uns jetzt von den Moskowitern spalten lassen, werden wir alle ein Problem haben.