Lina Petrenko (40) hat Krebs, Stadium vier, metastasierend. Es gibt keine Chemo-Medikamente mehr. Ihr Sohn wird zwölf. „Alles Gute zum Geburtstag. Der Krieg hat begonnen.“ Erst geht es zu Ihrer Schwester, dann ohne jegliche Kraft in einen Evakuierungszug bis Lwiw. „Wie durch ein Wunder wurden vier Plätze in einem Flixbus frei. In Berlin habe ich nach einem Monate einen russischen Onkologen gefunden. Für meinen Sohn wurde es gut durch eine Basketballmannschaft. Alles wurde so organisiert, dass es mir gut ging. Ich bin Deutschland so dankbar, habe mehr bekommen, als ich je erträumt habe. Ich möchte arbeiten, nützlich sein. Bevor ich krank wurde, habe ich in einer Kohlemine gearbeitet. Aber jetzt habe ich wieder Krebs. Die Russen sind nicht die Menschen, die sich friedlich zurückziehen. Und die Ukrainer sind nicht die Menschen, die einfach aufgeben. Wir geben nicht auf, und wir werden nicht aufgeben! Es lässt sich nicht friedlich lösen.“