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Thüringens Linken-Chefin für Frauen-Duo als Bundesparteispitze

Linkspartei-Logo auf Parteitag,
Foto: Linkspartei-Logo auf Parteitag,

Erfurt (dts) – Die Vorsitzende der Linken in Thüringen, Susanne Hennig-Wellsow, wirbt für eine weibliche Doppelspitze in der Bundespartei. „Eine weibliche Doppelspitze ist eine charmante Idee für die Linke im Jahr 2021“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). „Man muss über dieses Konstrukt nachdenken.“

Zunächst müssten sich allerdings die Parteivorsitzenden äußern, wie sie sich ihre politische Zukunft vorstellen, so Hennig-Wellsow. „Erst dann geziemt es sich, über Personalfragen zu reden.“ Zugleich führe die Wahl der Vorsitzenden direkt in den Bundestagswahlkampf und werde „ein Signal dafür sein, ob es einen linken Aufbruch geben kann“. Über eine eigene Kandidatur mache sie sich jetzt keine Gedanken, sagte Hennig-Wellsow dem RND. Sie habe in Thüringen genug zu tun. „Wir haben im April einen Ministerpräsidenten zu verteidigen.“ Dann findet in Thüringen eine Neuwahl des Landtages statt. Am Wochenende hatte die „Süddeutsche Zeitung“ geschrieben, „maßgebliche Leute im Parteivorstand machen sich für eine zukunftsgewandte weibliche Doppelspitze“ aus der Vorsitzenden der Linksfraktion im hessischen Landtag, Janine Wissler, und Hennig-Wellsow „stark“. Hennig-Wellsow schloss eine solche Variante gegenüber dem RND nicht aus. Allerdings berichtet der RND unter Berufung auf führende Parteikreise, „in bestimmten Konstellationen“ sei „nicht völlig ausgeschlossen“, dass auch die amtierende Parteivorsitzende Katja Kipping wieder gewählt werde. Kipping und Hennig-Wellsow gelten als Vertraute. Kipping und ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger wollen Ende August erklären, ob sie nach achtjähriger Amtszeit noch einmal antreten. Die Satzung der Partei sieht das eigentlich nicht vor. Wissler hatte bereits im Januar und mit ähnlichen Worten wie Hennig-Wellsow eine Bereitschaft zur Kandidatur erkennen lassen. „Wir haben zwei amtierende Parteivorsitzende“, sagte sie damals dem RND. Die müssten „erstmal sagen, was sie wollen“. Und dann müsse sie sich das überlegen. Ursprünglich hatte die Linke schon im Juni bei einem Parteitag in Erfurt eine neue Parteiführung wählen wollen. Der Parteitag war dann Corona-bedingt abgesagt worden und soll nun Ende Oktober nachgeholt werden.

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