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BA-Chef bezweifelt Umsetzbarkeit von eigener Kindergrundsicherung

Foto: Kleinkind auf Spielplatz,

Nürnberg (dts) – Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, zweifelt an der Umsetzbarkeit der Idee einer eigenen Kindergrundsicherung. „Die Idee einer eigenen Kindergrundsicherung ist mir sympathisch“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben). „Mir hat aber noch niemand erklären können, wie es gelingen soll, Leistungen von Bund, Ländern und Kommunen so zusammenzuführen, dass daraus eine eigenständige Kindergrundsicherung wird“, setze er hinzu.

Scheele ergänzte: „Generell werbe ich dafür, dass für Kinder in Familien in Grundsicherung möglichst viele Sachleistungen gewährt werden: Jede Mitgliedschaft im Sportverein oder auch die kostenlose Monatsfahrkarte, die unbürokratisch finanziert werden, kommen direkt beim einzelnen Kind an.“ Außerdem appellierte Scheele an die Unternehmen in Deutschland, mit den Ausbildungsanstrengungen trotz der Corona-Pandemie nicht nachzulassen. „Mein Appell an große und kleine Unternehmen ist: Bilden sie bitte aus“, sagte er. „Nach der Pandemie ist der Fachkräftemangel genauso wieder da wie vorher – und kann sich zu einer immer schlimmeren Wachstumsbremse entwickeln.“ Scheele erläutert: „In diesem Jahr sehen wir keinen Corona-Jahrgang bei den Auszubildenden.“ Die Vermittlung in Ausbildung verzögere sich zwar, aber sie funktioniere. „Für das kommende Jahr machen wir uns, ehrlich gesagt, größere Sorgen“, warnte der BA-Chef. „Die Berufsorientierung an den Schulen hängt davon ab, wie die Schulen uns hineinlassen, die Betriebe melden zurückhaltender Ausbildungsstellen und Praktika.“

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