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Scheidender Russland-Beauftragter mahnt zu Dialog mit Moskau

Mauer des Kreml in Moskau,
Foto: Mauer des Kreml in Moskau,

Berlin (dts) – Der scheidende Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Dirk Wiese (SPD), hat für einen verstärkten Dialog mit Moskau geworben – trotz aller Differenzen. „In der internationalen Politik kann man sich seine Tanzpartner nicht aussuchen. Probleme müssen angesprochen werden, das ist doch keine Frage. Aber wichtig ist aus meiner Sicht, dass man überhaupt spricht“, sagte Wiese dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).

„Gerade in einer schwierigen Lage wie der aktuellen wäre Sprachlosigkeit zwischen Deutschland und Russland das Schlimmste“, so der SPD-Politiker weiter. Russland sei kein einfacher Partner und es gebe zum Teil große Meinungsverschiedenheiten wie derzeit bei dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Oppositionellen Alexei Nawalny, räumte Wiese ein. „Der Anschlag auf Alexei Nawalny muss restlos aufgeklärt und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Ohne Wenn und Aber.“ Russland sei allerdings nicht nur Putin. „Es gibt viele Akteure in der Zivilgesellschaft, mit denen wir gut zusammenarbeiten.“ Nach zweieinhalb Jahren im Amt gibt Wiese am Mittwoch den Posten des „Koordinators für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ ab. Zum Nachfolger soll das Kabinett den SPD-Politiker Johann Saathoff bestimmen.

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