KurdistanSyrienTerrorismus

IS-Terroristin in Deutschland festgenommen

Frankfurt a.M. – Am 23. Juli reiste die deutsche Nurten J. per Flugzeug nach Deutschland ein und wurde am Flughafen Frankfurt am Main festgenommen. Ihr wird vorgeworfen als Mitglied der terroristischen Organisation Islamischer Staat (IS) andere Frauen gefoltert zu haben.

Nurten J. reiste im Frühjahr 2015 gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter nach Syrien, um sich dort dem IS anzuschließen. Ein „Heiratsbüro“ vermittelte ihr einen IS-Mann, mit dem sie dort lebte und eine Familie gründete. Sie unterwarf sich mit ihrer Familie den Regeln der Terroristen. Sie erzog ihre Kinder als zukünftige treue Diener der Terroristen. Im Gegenzug bezahlten diese sie monatlich und überließen ihr zudem nacheinander insgesamt fünf Wohnungen, deren Eigentümer ermordet oder vertrieben worden waren. In den Wohnungen organisierte Nurten J. den Haushalt, damit ihr Mann uneingeschränkt Zeit für terroristische Akte hatte.

In den Jahren 2016 und 2017 brachte ihr eine Freundin eine vom IS versklavte Jesidin mit. Diese diente ihr als Haussklavin. Nurten J. folgte damit der Ideologie des „IS“, aus dessen Sicht die Versklavung der Jesiden religiös gerechtfertigt sei.

Nachdem der IS seine Gebiete in Syrien verloren hatte, wurden Nurten J. und ihre Familie von kurdischen Einheiten in Nordost-Syrien gefangen genommen, bis sie später in türkischer Abschiebehaft saß.

Sie wurde am 24. Juli 2020 dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes vorgeführt, der ihr den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"