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85 Zivilisten durch türkische Angriffe getötet

Dohuk, Kurdistan (Irak) – Das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter (CPT) erklärte am Donnerstag, dass in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) seit 2015 insgesamt mehr als 180 Zivilisten durch türkische Angriffe getötet und verwundet wurden.

Zerstörtes Gebäude (Symbobild)

Das CTP veröffentlichte einen Bericht, wonach in den vergangenen fünf Jahren in den kurdischen Grenzgebieten (Irak) 85 Zivilisten im Zuge türkischer Bombardierungen durch Kampfflugzeuge, Bodenoperationen und Artillerieschläge getötet wurden. Im Jahr 2020 wurden bisher bereits 15 Personen getötet und 95 verletzt.

Der Bericht des CTP erwähnte auch die Evakuierung von Dörfern in dem Gebiet und betonte, dass Leben und Eigentum der Menschen vor Ort nun gefährdet seien. Das Komitee ist ein unabhängiges Überwachungsorgan des Europäischen Rates und besteht aus Experten wie Anwälten, Ärzten und Spezialisten für Sicherheitsbehörden.

Während die Türkei seit 2014 die Armee der Autonomen Region Kurdistan (Peschmerga) ausbildet und ausstattet, verfolgt sie seit Mitte Juni 2020 im Rahmen der Operation Claw-Tiger die Anhänger der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK). Dabei setzte sie auf Luft- und Bodenangriffe, bei welchen sie bis zu 20 Kilometer in die Autonome Region Kurdistan vordrangen.

Die kurdische Regionalregierung hat die türkischen Angriffe wiederholt verurteilt und sowohl die PKK wie auch die Türkei aufgefordert, ihren Kampf außerhalb der Grenzen der Autonomen Region Kurdistan zu führen.

Auch die irakische Regierung in Bagdad verurteilte die türkischen Angriffe und hat den türkischen Botschafter bereits zweimal einbestellt. Dabei wurden ihm zwei scharf formulierte Protestnoten übergeben.

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