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Putin, Hitler und das IOC

Diktator Putin bei den Olympischen Spielen in Sochi 2014

In der Geschichte der Menschheit gab es immer wieder Fälle, in denen Sport als Mittel zur Propaganda missbraucht wurde. Einer dieser Fälle war Adolf Hitler, der die Olympischen Spiele 1936 in Berlin nutzte, um seine nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten. Wladimir Putin, der Präsident Russlands, verfolgt eine ähnliche Strategie, indem er den russischen Spitzensport als Instrument für aggressiven Nationalismus einsetzt. Diese beunruhigende Parallele zwischen Putin, Hitler und den Beschlüssen des Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erfordert eine genaue Betrachtung.

Der Berlin Story Bunker

Im Berlin Story Bunker, einer Gedenkstätte in Berlin am Anhalter Bahnhof, Hitlers Regierungsbahnhof, wird die Geschichte des Nationalsozialismus und der Missbrauch des Sports durch Hitler als Propagandainstrument thematisiert. Doch neben dem Aufstieg des Nationalsozialismus bietet das Museum auch eine Ausstellung, die die enge Verbindung zwischen Putin und Hitler aufzeigt. Darauf weist Esten O. Saether vom Dagbladet in Oslo in zwei Beiträgen hin. Er argumentiert, dass es eine blutrote Linie von Hitlers zynischer Nutzung der Olympischen Spiele 1936 bis zu Putins Propaganda um die russische Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris gibt.

Putins Missbrauch des Sports

Beide Führer haben den Sport bewusst als Propagandainstrument eingesetzt, um ihre Ideologien zu
fördern und ihre Macht zu stärken. Adolf Hitler nutzte die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, um der Welt ein manipuliertes Bild von Frieden und Toleranz zu präsentieren. Die Spiele wurden von den Nazis als Bühne für ihre rassistische und militaristische Propaganda genutzt. In ähnlicher Weise hat Wladimir Putin den russischen Spitzensport seit mehr als 15 Jahren gezielt instrumentalisiert, um einen aggressiven Nationalismus zu fördern.
Dies wurde besonders deutlich, als Putin kurz nach dem Angriff auf die Ukraine im Jahr 2014 die
Invasion im Luschniki-Stadion in Moskau feierte, der Stätte des Endspiels der Fußballweltmeisterschaft 2018. Diese Kriegsfeier im WM-Stadion verdeutlichte Putins Absicht, den Sport als Mittel zur Förderung seines aggressiven Nationalismus einzusetzen.

Die Rolle des IOC

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) spielt eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, ob Putin seine Propaganda bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris verbreiten kann oder nicht. Ähnlich wie der frühere IOC-Präsident Avery Brundage, der Hitler die Propaganda-Show bei den Olympischen Spielen 1936 ermöglichte, scheint der derzeitige IOC-Präsident Thomas Bach Putins Propaganda zu fördern. Dies wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich der Integrität und Neutralität des IOC auf.

Die Eskalation von Putins Propaganda

Die Eskalation von Putins Propaganda begann im Jahr 2008, als Russland kurz nach den Olympischen Spielen in Peking in Georgien einfiel. Dies wurde von der schnellen Russifizierung der Grenzbezirke Südossetien und Abchasien begleitet. Nach den Olympischen Winterspielen 2010 kam es zu einem Anstieg des russischen Staatsdopings, das bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London getestet wurde. Das große Ziel dieses Betrugs war Putins eigene Winterolympiade in Sotschi 2014, bei der Russland zeitweise zur führenden Wintersportnation der Welt wurde.

Die Bedeutung von Erinnerung und Aufarbeitung der Geschichte

Es ist von entscheidender Bedeutung, die Geschichte zu verstehen und aus vergangenen Fehlern zu lernen. Gedenkstätten wie der Berlin Story Bunker, so Esten O. Saether im Dagbladet, erinnern uns daran, wie der Nationalsozialismus den Sport für Propagandazwecke missbraucht hat. Diese Erinnerung sollte uns sensibilisieren und dazu ermutigen, jegliche Form von Sportpropaganda zu erkennen und zu bekämpfen.

Der Missbrauch des Sports für politische Zwecke

Putins Missbrauch des Sports geht jedoch über die Förderung des Nationalismus hinaus.
Esten O. Saether argumentiert, dass Putin den Sport auch als politisches Instrument einsetzt, um seine geopolitischen Ambitionen voranzutreiben. Ein Beispiel dafür ist die Annexion der Krim im Jahr 2014, bei der Putin den nationalistischen Rausch der Olympischen Spiele in Sotschi nutzte, um eine Annexion der Halbinsel durchzuführen. Dies zeigt deutlich, dass Putin den Sport nicht nur zur Förderung des Nationalismus, sondern auch zur Stärkung seiner geopolitischen Position und zur Durchsetzung seiner politischen Ziele nutzt.

Die Rolle des IOC bei der Unterstützung von Putins Propaganda

Es ist beunruhigend zu sehen, dass das IOC die russische Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris 2024 unterstützt, obwohl Putin einen Krieg in der Ukraine führt. Das IOC und sein Präsident Thomas Bach sprechen gerne von „olympischer Einheit“ und betonen, dass die Teilnahme an den Olympischen Spielen ein „Menschenrecht“ sei. Doch diese Argumentation vernachlässigt die Tatsache, dass Putin den Sport für Propagandazwecke missbraucht und dass die Olympischen Spiele nicht frei von den Problemen der Welt sind.

Die kritische Rolle der Leichtathletik

Die Leichtathletik hat eine herausragende Rolle in Bezug auf die russische Teilnahme an den Olympischen Spielen. Der Präsident von World Athletics, Sebastian Coe, hat die russische Beteiligung deutlich mit der Beendigung des Krieges in Verbindung gebracht und betont, dass die Leichtathletik nicht auf der falschen Seite der Geschichte stehen wird. Doch leider stehen Coe und die Leichtathletik in dieser Hinsicht weitgehend allein da, da die meisten anderen Sportarten den Empfehlungen des IOC folgen und die russischen Athleten als sogenannte „Neutralsportler“ zulassen.

Die Verantwortung des IOC

Es ist wichtig, so Esten O. Saether, dass das IOC seine Verantwortung wahrnimmt und nicht zulässt, dass die Olympischen Spiele zu einem Instrument für Propaganda und politische Agenden werden. Es ist beunruhigend zu sehen, dass das IOC in der Vergangenheit bereits unbedachte Aussagen gemacht hat, die Hitlers Berliner Olympiade verherrlichten. Das IOC sollte aus der Geschichte lernen und sicherstellen, dass die Olympischen Spiele frei von politischer Einflussnahme und Propaganda sind.

Die Erinnerung an die Opfer

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Erinnerung an die Opfer von Nationalismus, Krieg und Propaganda wachhalten. Die Entscheidungen, die das IOC und seine Führer treffen, haben Auswirkungen auf die Menschenrechte und das Gedenken an diejenigen, die unter solchen Ideologien gelitten haben. Es ist an der Zeit, dass das IOC seine Verantwortung ernst nimmt und sicherstellt, dass die Olympischen Spiele zu einem Symbol des Friedens und der Völkerverständigung werden, anstatt als Plattform für Propaganda und politische Agenden zu dienen.

Fazit

Die Verbindung zwischen Putin, Hitler und dem IOC wirft ernsthafte Fragen auf. Es ist beunruhigend zu sehen, wie Putin den russischen Spitzensport als Instrument für aggressiven Nationalismus und politische Zwecke missbraucht. Das IOC muss seine Verantwortung wahrnehmen und sicherstellen, dass die Olympischen Spiele frei von politischer Einflussnahme und Propaganda sind. Die Erinnerung an die Opfer von Nationalismus und Propaganda muss wie im Berlin Story Bunker wachgehalten werden, um sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten nie wiederholen. Es liegt an uns allen, sicherzustellen, dass der Sport ein Instrument der Einheit und des Friedens bleibt und nicht zur Verbreitung von Hass und Ideologien missbraucht wird.

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