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Börse und Terrorismus: Short Selling vor Terroranschlägen in Israel

Short Selling und Terrorismus © Aree/Adobe
Short Selling und Terrorismus © Aree/Adobe

In einer aktuellen Studie „Trading on Terror?“ von Robert J. Jackson, Jr. von der New York University und Joshua Mitts von der Columbia University haben Forscher ungewöhnliche Handelsmuster vor dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 aufgedeckt. Die Studie konzentriert sich auf den MSCI Israel Exchange Traded Fund (ETF) und israelische Unternehmen, die an den Börsen in Tel Aviv und den US-Börsen gehandelt werden.

In jüngster Zeit haben Wissenschaftler festgestellt, dass Insider-Trader immer häufiger Transaktionen in wirtschaftlich verknüpften Wertpapieren wie börsengehandelten Fonds (ETFs) tarnen. In Verbindung mit der langjährigen Literatur über die Reaktionen der Finanzmärkte auf militärische Konflikte dokumentieren die Wissenschaftler einen signifikanten Anstieg des Leerverkaufs im Haupt-ETF israelischer Unternehmen wenige Tage vor dem Hamas-Angriff am 7. Oktober.

In einer aktuellen Studie von Robert J. Jackson, Jr. von der New York University und Joshua Mitts von der Columbia University haben Forscher ungewöhnliche Handelsmuster vor dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 aufgedeckt. Die Studie konzentriert sich auf den MSCI Israel Exchange Traded Fund (ETF) und israelische Unternehmen, die an den Börsen in Tel Aviv und den US-Börsen gehandelt werden.

Die Untersuchung zeigt einen erheblichen Anstieg der Leerverkäufe des MSCI Israel ETF nur wenige Tage vor dem Angriff und übertrifft damit das Niveau, das bei früheren Krisen beobachtet wurde, darunter der Israel-Gaza-Krieg 2014 und die COVID-19-Pandemie. In der Studie wird auch ein bemerkenswerter Anstieg der Leerverkäufe bei bestimmten israelischen Unternehmen festgestellt, insbesondere an der Börse von Tel Aviv.

Die Autoren vermuten, dass informierte Händler den Angriff vorhersahen und von ihrem Wissen profitierten. Bemerkenswert ist, dass es keinen Gesamtanstieg der Leerverkäufe israelischer Unternehmen an den US-Börsen gibt, sondern dass kurz vor den Anschlägen ein merkwürdiger Anstieg des risikoreichen Optionshandels mit kurzen Laufzeiten zu beobachten ist.

Die Ergebnisse geben Anlass zu Besorgnis über die mögliche Ausnutzung geopolitischer Ereignisse zu finanziellen Zwecken und zeigen Lücken bei der Durchsetzung gesetzlicher Verbote des informierten Handels auf. Die Forscher empfehlen politische Überlegungen, um das Problem anzugehen und den Handel auf der Grundlage von Vorwissen über militärische Konflikte zu verhindern. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit für politische Entscheidungsträger, sich mit dem Risiko des informierten Handels mit zukünftigen Terroranschlägen auseinanderzusetzen.

Obwohl die Ergebnisse vorläufig sind und die Informationsquelle unklar bleibt, weist die Studie auf einen besorgniserregenden Trend auf den Finanzmärkten hin, der weitere Untersuchungen durch die Regulierungsbehörden rechtfertigt.

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