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Kann die EU türkische Luftangriffe stoppen?

Kurdistan
Wildes Flüchtlingscamp in Kurdistan (Irak)

Die italienische Hilfsorganisation Un Ponte Per hat sich mit der Bitte an die italienische Regierung sowie die EU gewandt, auf die türkische und iranische Regierung einzuwirken, damit diese ihre Angriffe auf die Autonome Region Kurdistan (Irak) einstellen. Im Rahmen der Operation Claw-Tiger sind inzwischen mehrere türkische Soldaten und Kurdisch-Irakische Zivilisten gestorben.

Die 1991 im Zuge des Irak-Kriegs gegründete italienische NGO hat sich auf humanitäre Projekte im Irak spezialisiert. Sie ruft die italienische Regierung und die Europäische Union auf, Ankara und Teheran aufzufordern, ihre Militärkampagnen „sofort einzustellen“.

Wohin soll ich jetzt fliehen? Luftangriffe treten jeden Tag auf. Wir haben kein Leben,“ sagte der Dorfbewohner Nawfal Abunuel zu einem Team der lokalen Nachrichtenagentur Rudaw. Derzeit werden Zivilisten aus Dörfern nahe der türkischen Grenze evakuiert, die mit dem Konflikt selber gar nichts zu tun haben. Sie möchten weder die PKK noch die Türkische Armee in ihren Dörfern in Kurdistan (Irak) haben.

Durch den türkischen Einmarsch in Nordost-Syrien im Jahr 2019 wurde laut Un Ponte Per auch in der Türkei eine humanitäre Krise verursacht. „Die internationale Gemeinschaft kann nicht zulassen, dass es heute im irakischen Kurdistan zu derselben Eskalation kommt,“ erklärte die NGO am Donnerstag und stellte fest, dass bereits 13.000 Menschen betroffen seien.

Bagdad hat die Türkei in der Zwischenzeit dazu aufgefordert, ihre Verstöße gegen die irakische Souveränität zu stoppen. Der irakische Präsident Salih sagte, dass die Türkei „ihre militärischen Verstöße auf irakischem Boden einstellen muss.“

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