Demonstrationen

Rechtsoffene Demonstrationen in Mitte

Bis zu zehn Demonstrationen finden jeden Tag in Berlin statt. Die meisten davon im Sommer, am Wochenende. So wundert es nicht, dass seit Monaten auch die rechtsoffenen Demonstrationen auf die Wochenenden fallen.

Doch die großen Demonstrationen der vergangenen Wochen gibt es nicht mehr, seitdem die Gegner von „Gedankenkontrolle durch Bill Gates Satelliten“ und ähnliche Verschwörungstheoretiker zuhause bleiben.

Dennoch gab es an diesem Samstag ein halbes Dutzend rechter und linker Demonstrationen in Berlin Mitte, welche zwischen der Siegessäule und dem Alexanderplatz stattfanden.

Wenige vorm Kanzlerinnenamt

Vor dem Bundeskanzlerinnenamt hielt Nikolai Nerling eine Veranstaltung ab. Der ehemalige Lehrer wurde aufgrund seiner rechten Gesinnung aus dem Schuldienst entlassen. Er begründete die geringe Teilnehmerzahl mit den Worten. „Ich hatte mir nicht mehr als 200 Teilnehmer gewünscht und alle haben sich dran gehalten!„. Abzüglich Polizei, Presse und Gegendemonstranten, wie den „Omas gegen Rechts“, blieben rund 100 Personen übrig. Die Redebeiträge der Veranstaltung richteten sich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus, gegen die anwesende Presse und mal gegen, mal für die Polizei.

Wenige am Hauptbahnhof

Nur wenige Minuten weiter, vor dem Hauptbahnhof, hielt Attila Hildmann eine Rede. Seine Thema war der „Widerstand gegen das Merkel Regime„. Er rief die jüdische Gemeinde auf mit ihm gemeinsam den Kampf gegen Merkel aufzunehmen. Auf einer vorangegangenen Veranstaltung bezeichnete er seine Gegner noch als „Judenstamm„, welcher die „Auslöschung“ des „deutschen Volkes“ plane.

Ruben Gerczikow, der Vizepräsident der European Union of Jewish Students kommentiert das Angebot Hildmanns mit den Worten „Ich lehne sein Angebot ab.

Die Feindbilder

Insgesamt kann man feststellen, dass die Akteure derzeit nur eine sehr begrenzte Menge an Menschen mobilisieren können. Jeweils etwa einhundert Personen. Da sich die einzelnen Akteure selber im Mittelpunkt ihrer jeweiligen Bewegung sehen wollen, arbeiten Sie auch nicht zusammen. Die Themen sind jedoch die gleichen: Die Gegner der eigenen Meinung müssen bekämpft werden, genau so, wie die Politik und implizit auch Ausländer, Juden und eine offene Gesellschaft. Es geht als nur gegen etwas. Gegen den Staat, der auch ihre Meinungsfreiheit schützt. Gegen eine Presse, die auch über sie berichtet. Gegen eine Gesellschaft, die ihnen erlaub, diese Meinung zu haben.

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